Liebe Solawi Mitglieder,

nun sieht die Welt rund um uns herum deutlich anders aus als am Montag vor einer Woche ! Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, die hier nicht alle in den Wochenbrief passen. Ich durfte 13 Jahre lang in der Schule die russische Sprache lernen, und bei einer vierwöchigen Reise im Jahr 2009 habe ich zusammen mit meiner Frau Julia einen Demeterhof in der Nähe von Moskau besucht sowie die Gebiete zwischen Moskau und Jekaterinenburg kennengelernt. Da tut es richtig weh im Herzen, dass dieses wunderbare Land mit gastfreundlichen Menschen und der schönen Sprache von einem kleinen Machtzirkel so sehr kaputtgemacht wird. Die Hofgemeinschaft hat über die Initiative elinor vier Betten angeboten, um Menschen aus der Ukraine aufzunehmen.

Wir sehen uns bestätigt mit unserem Weg zur energetischen Unabhängigkeit, welchen unser Hof seit 2006 mit der Entwicklung des Holzvergasers beschritten hat. Statt russisches Gas einzukaufen können wir mit der Herstellung von Holzgas unseren Strom- und Wärmebedarf decken ! Zum Ende des Jahres steht eine Erweiterung des Holzvergasers auf dem Plan, um noch mehr Holzgas und Strom zu produzieren.

Wir kalkulieren für das kommende Jahr mit höheren Dieselpreisen, aber haben die Gewissheit, dass unsere Preise für Strom und Wärme stabil bleiben; dies ist für uns schon einmal beruhigend und gut für euch und die neuen Solawi-Beiträge!

Die Kalkulation der neuen Solawi-Beiträge ist für mich immer eine spannende und aufwühlende Zeit im Jahr. Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr, ein Blick ein Jahr voraus, was uns an Veränderungen und neuen Kosten erwartet. Was braucht der Hof, um vernünftigt arbeiten und jede Woche alle anfallenden Arbeiten bewältigen zu können – und was können wir dafür von Euch, unseren Mitgliedern, verlangen.

Aufgrund der bewussten Entscheidung, das Gärtnerei-Team zu erweitern und mit mehr festangestellten MitarbeiterInnen zu arbeiten, um kritische Arbeitssituationen wie im Sommer 2021 zu vermeiden und sicher für euch Gemüse anbauen und ernten zu können, wird der Solawi-Beitrag in diesem Jahr vor allem durch die zusätzlichen Lohnkosten steigen. Weitere Details hierzu bekommt ihr in einer extra E-Mail !

In den ersten beiden Solawi-Jahren war ich immer super nervös, ob wir genug Gemüse ernten können, um alle Mitglieder ausreichend durch den Winter zu bringen. Mittlerweile weiß ich, dass wir es immer schaffen. In den kommenden Wochen bis ca. Ende April gibt es mit ca. 2,5 kg Gemüse, 1 kg Kartoffeln und dem leckeren Feldsalat die geringsten Gemüse-Mengen im Jahreslauf ! Bei den Milchprodukten haben wir uns entschieden, im gesamten Jahreslauf die gleiche Menge zu liefern, da dies für uns organisatorisch einfacher ist. Aktuell geben unsere Kühe 300 Liter Milch am Tag und im Mai steigt diese Menge auf 600 Liter Milch pro Tag, wenn die Kühe Tag und Nacht auf der Weide verbringen.

Aus der Gärtnerei von Johanna:

Jetzt gibt es wieder Steckrüben ! Wir haben leider bei der Ernte der Rüben festgestellt, dass diese einen Bormangel haben. Bor ist ein Spurenelement, welches wichtig für den Aufbau der Feinstruktur der Zellwände ist.  Ein Bormangel kann demnach zu Störungen bei der Gewebedifferenzierung und entsprechenden Missbildungen, vor allem an den Wachstumszentren der Pflanze, führen. Äußerlich ist der Bormangel bei Steckrüben nicht zu erkennen. Im Inneren der Rüben können Verfärbungen des Fleisches auftreten – diese wirken manchmal auch glasig. Diese Teile der Rüben können manchmal etwas bitter schmecken. Ob bereits die Jungpflanzen einen Bormangel hatten, lässt sich bei der Ernte nicht mehr nachvollziehen. Denkbar wäre auch, dass die Kombination der sehr trockenen Witterung der letzten Jahre mit dem kalten Frühjahr in diesem Anbaujahr den Mangel begünstigt hat. Bor ist dann zwar im Boden vorhanden, kann aber unter diesen Voraussetzungen von den Pflanzen nicht aufgeschlossen werden. Wir haben uns aufgrund des Bormangels entschieden, nur einen kleinen Teil der Rüben zu ernten und einzulagern und werden nun die ersten  Rüben verteilen.

Eine sonnige Woche mit wärmender Pastinaken-Cremesuppe und leckerem Steckrübeneintopf,

wünscht euch Eike

Ein ganzer Ernteanteil mit Fleisch in der KW 9 – 22 :


Aus der Fleischverarbeitung vom Johannshof – mit Fleisch –

Diese Woche gibt es für die vollen Anteile eine 3er-Packung Mettwürstchen (geräuchert) und 300 g Rinderbrust mit Knochen.
Für die halben Anteile gibt es in dieser Woche eine Salami.

Aus der Käserei – vegetarisch, mit Fleisch –

Pro ganzem Ernteanteil gibt es Milchprodukte aus 8 l Kuhmilch:

  • 2 Liter Milch
  • 2 x 500 g Joghurt
  • 250 g Quark
  • 1 Camembert
  • 190 g Hofkäse natur

Pro halbem Ernteanteil gibt es Milchprodukte aus 4 l Kuhmilch:

  • 1 Liter Milch
  • 1 x 500 g Joghurt
  • 125 g Quark
  • 1/2 Camembert
  • 95 g Hofkäse natur


Eier vom Johannshof – vegetarisch, mit Fleisch –

6 Eier für die vollen Anteile
3 Eier für die halben Anteile


Aus der Hofbäckerei
 – vegan, vegetarisch, mit Fleisch –

Diese Woche gibt es für alle vollen Anteile ein freigeschobenes Roggenbrot. Oder ihr nehmt ein halbes freigeschobenes Roggenbrot und ein ganzes Ciabatta.

Die halben Anteile erhalten diese Woche jeweils ein halbes freigeschobenes Roggenbrot, wahlweise ein Ciabatta.

Hinweis: Das Ciabatta enthält Butter !

Die Zutaten der einzelnen Brotsorten findet ihr hier.



Gemüse aus unserer Gärtnerei – vegan, vegetarisch, mit Fleisch –

Ernteliste – voller Anteil:

1StückSteckrübe
800gPastinake
300gFeldsalat
800gMöhren
1kgGoldmarie (festkochend) oder Solara (vorwiegend festkochend)


Ernteliste – halber Anteil:

1/2StückSteckrübe
400gPastinake
150gFeldsalat
400gMöhren
0,5kgGoldmarie (festkochend) oder Solara (vorwiegend festkochend)